Bewerbungsflut oder Flaute - wie kann man damit umgehen

Als Arbeitgeber kann man sich mit zwei unterschiedlichen Situationen konfrontiert sehen: einer Bewerbungsflaute, in der es schwer ist, qualifizierte Bewerber zu finden, oder einer regelrechten Bewerbungsflut, bei der die Zahl der Bewerbungen überwältigend ist. In beiden Fällen ist es wichtig, angemessene Strategien zu entwickeln, um die Herausforderungen zu bewältigen. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit beiden Szenarien befassen und diskutieren, wie Arbeitgeber damit umgehen können.

I. Bewerbungsflaute: In Zeiten einer Bewerbungsflaute kann es schwierig sein, qualifizierte Bewerber zu finden. Es gibt verschiedene Faktoren, die dazu führen können, wie beispielsweise ein enger Arbeitsmarkt, eine geringe Anzahl von Arbeitsuchenden in bestimmten Branchen oder ein Mangel an Bewerbern mit den erforderlichen Qualifikationen. Hier sind einige Strategien, die Arbeitgeber in einer Bewerbungsflaute anwenden können:

1. Aktive Kandidatensuche: Statt passiv auf Bewerbungen zu warten, können Arbeitgeber proaktiv nach potenziellen Kandidaten suchen. Dies kann durch die Nutzung von Online-Jobbörsen, sozialen Netzwerken, professionellen Netzwerken und persönlichen Empfehlungen erfolgen. Der Aufbau eines Talentpools mit qualifizierten Kandidaten kann dabei helfen, schneller geeignete Bewerber zu finden, wenn sich die Lage verbessert.
   

2. Attraktive Stellenangebote: Um in einer Bewerbungsflaute attraktiv zu bleiben, ist es wichtig, interessante Stellenangebote zu erstellen. Diese sollten die Vorteile der Position hervorheben, klare Anforderungen und Erwartungen kommunizieren und potenzielle Bewerber ansprechen. Eine überzeugende Beschreibung der Unternehmenskultur und der Entwicklungsmöglichkeiten kann ebenfalls hilfreich sein, um Bewerber anzulocken.
   

3. Employer Branding: Arbeitgeber sollten ihre Arbeitgebermarke stärken, um in einer Bewerbungsflaute wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies kann durch die Entwicklung einer positiven Unternehmenskultur, den Aufbau eines guten Rufes als Arbeitgeber, die Förderung von Mitarbeiterengagement und die Pflege von positiven Mitarbeiterbewertungen erreicht werden. Eine starke Arbeitgebermarke kann dazu beitragen, Bewerber anzuziehen, selbst wenn die Anzahl der Bewerbungen insgesamt geringer ist.

II. Bewerbungsflut: Eine Bewerbungsflut kann eine Herausforderung für Arbeitgeber sein, da sie eine große Anzahl von Bewerbungen sichten und bewerten müssen. Hier sind einige Strategien, um diese Situation zu bewältigen:

1. Effiziente Bewerbungssichtung: Um den Überblick über eine große Anzahl von Bewerbungen zu behalten, können Arbeitgeber automatisierte Tools zur Vorqualifizierung und Filterung von Bewerbungen nutzen. Dies kann anhand bestimmter Kriterien wie Qualifikationen, Erfahrungen oder Schlagwörtern erfolgen. Dadurch werden nur die relevantesten Bewerbungen für eine detaillierte Prüfung ausgewählt.
   

2. Strukturierte Interviews: Anstatt jedem Bewerber ein persönliches Interview anzubieten, kann eine Vorauswahl durch strukturierte Telefon- oder Videointerviews getroffen werden. Diese ermöglichen es Arbeitgebern, Bewerber besser kennenzulernen und ihre Eignung für die Position einzuschätzen, bevor sie zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werden.
   

3. Talentpools nutzen: In einer Bewerbungsflut kann es sinnvoll sein, qualifizierte Bewerber, die nicht sofort berücksichtigt werden können, in einem Talentpool zu speichern. Wenn sich neue Positionen ergeben oder die Bewerbungsflut nachlässt, kann auf diesen Pool zurückgegriffen werden, um geeignete Kandidaten zu identifizieren. Wichtig ist es hierbei jedoch, sich von Bewerberen die schriftliche zustimmung einzuholen, da nach 6 monaten Bewerbungunterlagen eigentlich gelöscht werden müssen Welche Tools können helfen

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Welche Tools können dabei helfen?

Es gibt verschiedene Tools, die helfen können, die Herausforderungen zu bewältigen. Hier sind einige Beispiele:

1. Bewerbermanagementsysteme (Applicant Tracking Systems, ATS): ATS-Systeme sind Softwarelösungen, die den gesamten Bewerbungsprozess von der Bewerbungseingabe bis zur Einstellung unterstützen. Sie ermöglichen die automatisierte Erfassung und Organisation von Bewerbungen, das Screening von Lebensläufen, die Kommunikation mit Bewerbern und die Zusammenarbeit im Team. ATS-Systeme können Arbeitgebern helfen, den Bewerbungsprozess effizienter zu gestalten und den Überblick über eine große Anzahl von Bewerbungen zu behalten.
   

2. Jobportale und Karriereseiten: Online-Jobbörsen und Karriereseiten sind wichtige Kanäle, um Stellenanzeigen zu veröffentlichen und Bewerbungen zu erhalten. Arbeitgeber können spezialisierte Jobportale nutzen, die auf bestimmte Branchen oder Berufsfelder ausgerichtet sind, um qualifizierte Bewerber anzuziehen. Darüber hinaus ist es ratsam, eine benutzerfreundliche und informative Karriereseite auf der Unternehmenswebsite zu haben, um potenzielle Bewerber anzusprechen und über offene Positionen und die Unternehmenskultur zu informieren.
   

3. Vorqualifizierungs- und Filtertools: Es gibt Tools und Softwarelösungen, die Arbeitgebern helfen, Bewerbungen automatisch vorzufiltern und zu bewerten. Diese Tools können Kriterien wie Qualifikationen, Erfahrungen oder bestimmte Schlagwörter berücksichtigen und Bewerbungen entsprechend sortieren. Auf diese Weise können Arbeitgeber Zeit sparen, indem sie nur die relevantesten Bewerbungen genauer prüfen.
   

4. Videointerview-Plattformen: In Zeiten einer Bewerbungsflut kann die Durchführung von persönlichen Vorstellungsgesprächen zeitaufwändig sein. Videointerview-Plattformen ermöglichen es Arbeitgebern, Bewerber in einem ersten Auswahlverfahren per Video zu interviewen. Dies spart Zeit und Kosten für Reisen und ermöglicht eine bessere Einschätzung der Kandidaten, bevor sie zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werden.
   

5. Talentpool-Management-Systeme: Talentpool-Management-Systeme helfen Arbeitgebern, Bewerber, die nicht sofort berücksichtigt werden können, in einem Pool zu speichern und zu verwalten. Diese Systeme ermöglichen es Arbeitgebern, Kandidatenprofile zu erstellen, Notizen zu hinterlegen und den Pool nach bestimmten Kriterien zu durchsuchen. Auf diese Weise können qualifizierte Bewerber für zukünftige Positionen schnell und einfach identifiziert werden.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Auswahl der richtigen Tools von den spezifischen Anforderungen und Ressourcen eines Unternehmens abhängt. Es empfiehlt sich daher, verschiedene Optionen zu evaluieren und sich für Tools zu entscheiden, die den individuellen Bedürfnissen am besten entsprechen.